29. Mai 2025

Feuernews - Wirtschaft - Österreich erzeugt 88 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen – ein starkes Signal für die Energiezukunft

Österreich erzeugt 88 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen – ein starkes Signal für die Energiezukunft

Übersicht

Ein Rekordmonat für die grüne Stromerzeugung

Im Februar 2025 gelang Österreich ein bedeutender Meilenstein: 88 Prozent des gesamten Stromverbrauchs wurden aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Es ist eine Zahl, die nicht nur Symbolkraft besitzt, sondern auch belegt, wie weit die Energiewende im Alpenland bereits vorangeschritten ist.

Besonders stark präsentierten sich Wasserkraft und Windenergie. Laut der Austrian Power Grid (APG) stieg die Produktion aus Wasserkraftwerken im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent an. Der Februar war außergewöhnlich niederschlagsreich, die Speicher voll – ein idealer Zeitpunkt für die Erzeugung emissionsfreier Energie.

Der österreichische Strommix im Detail

Der Strommix im Februar 2025 setzte sich wie folgt zusammen:

• Wasserkraft: 69 Prozent
• Windkraft: 23 Prozent
• Photovoltaik und Biomasse: 8 Prozent

Österreich profitiert dabei besonders von seiner Topografie. Die Kombination aus alpinem Gelände, hoher Niederschlagsmenge und gut ausgebauter Infrastruktur im Bereich Lauf- und Speicherkraftwerke macht Wasserkraft zum Rückgrat der nationalen Stromversorgung.

Auch die Windkraft spielte eine zentrale Rolle. Stabile Wetterlagen mit gleichmäßigem Wind sorgten für konstant hohe Einspeisungen. Zwar ist die Photovoltaik im Februar naturgemäß weniger dominant, doch der Trend zeigt: Ihre Bedeutung steigt, vor allem durch den kontinuierlichen Ausbau auf privaten Dächern und öffentlichen Gebäuden.

Exportüberschüsse: Österreich liefert Strom ins Ausland

Ein bisher seltenes Phänomen trat im Februar 2025 an 15 Tagen ein: Österreich exportierte mehr Strom, als es importierte. Das Exportplus belief sich auf 23 Gigawattstunden. Zum Vergleich: In den vergangenen zwei Jahrzehnten war der Februar üblicherweise ein Monat mit Importüberschuss.

Diese Entwicklung ist deshalb so bemerkenswert, weil Österreich im Winter traditionell Stromimporte aus Deutschland und Tschechien benötigt, um Versorgungslücken zu schließen. Der Februar 2025 beweist, dass das Land zunehmend in der Lage ist, sich selbst zu versorgen – zumindest unter günstigen Bedingungen.

Mehrschichtiges Dichtungskonzept

Trotz der Erfolge im Februar zeigte sich im März ein anderes Bild. Aufgrund geringerer Niederschläge und Windflauten sank der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Stromproduktion deutlich. Die Folge: Österreich musste wieder vermehrt auf Importe zurückgreifen.

Diese Schwankungen offenbaren eine der zentralen Herausforderungen der Energiewende: die Volatilität von Sonnen- und Windenergie. Um dauerhaft Versorgungssicherheit zu gewährleisten, braucht es ein intelligentes Zusammenspiel aus Erzeugung, Speicherung und Netzinfrastruktur.

Die politische Zielsetzung: 100 Prozent grüner Strom bis 2030

Die österreichische Bundesregierung hält trotz aller Schwankungen an ihrem ambitionierten Ziel fest: Bis 2030 soll der gesamte Strombedarf bilanziell aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sieht dafür massive Investitionen vor – unter anderem:

• 11 Terawattstunden aus Photovoltaik
• 10 Terawattstunden aus Windkraft
• 5 Terawattstunden aus Wasserkraft
• 1 Terawattstunde aus Biomasse

Dazu kommt die Notwendigkeit, Energiespeicherlösungen zu fördern – etwa in Form von Batteriesystemen oder grünem Wasserstoff – und den Netzausbau dezentral auszurichten, um lokale Erzeugung effizient einzubinden.

Fazit: Fortschritt mit Potenzial

Österreich hat mit der 88-Prozent-Marke im Februar 2025 ein starkes Signal gesetzt. Die Energiewende ist nicht nur politisch gewollt, sondern technisch möglich – unter den richtigen Rahmenbedingungen. Nun gilt es, diese Entwicklungen zu stabilisieren und wetterunabhängiger zu gestalten.

Der Weg zu einer dauerhaft klimaneutralen Energieversorgung führt über Investitionen in Technologie, Struktur und Beteiligung der Bevölkerung. Der Februar war ein Beweis für das Potenzial – aber auch ein Weckruf für die kommenden Herausforderungen.

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